Mittwoch, 5. September 2012
15. BRYSTON CLONE + EL84 SE = SABA GREENCONE
guennisseite, 19:18h
(11.06.2024)
HIGH END AUDIO ist eine meiner großen Leidenschaften. Auf diesem Gebiet geht es aber leider kaum ohne Fotos. Und wenn man wie ich gelegentlich solche Geräte auch noch selbst baut, sind Schaltbilder fast zwingend notwendig. In diesem Blog verzichte ich aber komplett auf das hochladen von Fotos (ist mir ganz ehrlich gesagt zu kompliziert); ich aber trotzdem hier einen Beitrag zu dem Thema bringen möchte, versuche ich jetzt hier ausschließlich mit dem geschriebenen Wort einen Baubericht meiner zwei Kompaktlautsprecher, die mit 2 Bass - Mitteltönern und 2 Hochtönern der berühmten "SABA GREENCONE" - Chassis bestückt sind.
Zuvor eine kurze Auflistung von Teilen meiner Anlage: Mein Glanzstück ist ein Clone des renommierten "Bryston BP-26" Vorverstärker mit einem separatem Netzteilgehäuse und einer Platine von eBay. Transistorenempfehlungen dazu gibt es unter anderem bei http://www.theslowdiyer.wordpress.com/?s=Bryston+Clone bei den Kommentaren. Dieser Vorverstärker speist zwei EL84 - SINGLE ENDED - MONOBLÖCKE. Da ich für ein gutes Impulsverhalten zwei Monoblöcke für möglichst kurze Lautsprecherleitungen haben wollte, die sowenig Strom verbrauchen wie nur irgendwie möglich (2× 25W), habe ich, inspiriert durch N.Pass's "ZEN - Projekte", auf eine Röhrentreiberstufe verzichtet und statt dessen zwei Lundahl LL-1922 Transformatoren mit einem 1 : 8 Übersetzungsverhältnis verbaut.
Das Signal kommt also symetrisch vom Vorverstärker an den XLR - Eingang auf den Übertrager. Wird achtfach verstärkt, sekundär abgegriffen und über einen 0,22uF Mundorf M'cap ZN Kondensator und an einem 750k Gitterableitwiderstand und, gegen HF-Schwingungen, an einem 47p Kondensator vorbei über einen 100 Ohm Vishay RN65 Widerstand direkt auf das Steuergitter der inzwischen gegen die bessere NOS Langlebe-Version getauschte E84L von Siemens gegeben.
Deren Kathodenstrom mit einer LM317 Konstantstromquelle und einem 34,8 Ohm Widerstand auf ca 36mA eingestellt ist. Zusätzlich noch mit einem Nichicon Muse Elko von 470uF. Anode und Schirmgitter, das einen 120 Ohm/3W Widerstand für Triodenbetrieb hat, liegen an der 3,5k Primärwiklung des Ausgangsübertrager. Das ist alles. Rückkopplung gibt es keine.
Natürlich ist die 300V Anodenspannungsstabilisierung mit einem IRF840 und einer für Hochspannung modifizierten elektronischen Brummsiebung mit einem bei Reichelt erhältlichem MJE350 und einem MPSA44 nach Thomas Schaerer ein wenig aufwendiger. Netztrafo noch und ein bzw zwei Gehäuse. Eingeschaltet werden die Endstufen jeweils über eine 12V-Verbindung und Relais sobald der Vorverstärker gestartet wird.
Diese Endstufen mit ihren maximal 5W Ausgangsleistung, in meiner Schaltungsvariante sind es aber wohl eher nur 2W, brauchen logischerweise möglichst empfindliche Lautsprecher. Mit Lautsprechern unter 90dB sollte man es mit so einer Endstufe erst gar nicht probieren. Daher bot es sich an, die im Netz viel besprochenen und zum Teil hoch gelobten "SABA GREENCONE" - Lautsprecher aus der Röhrenradiozeit der 50/60iger Jahre für ein Lautsprecher - Projekt zu verwenden. Mit ihren rund 95dB Schalldruck genau das richtige für meine Endstufen. Und wer Röhrenendstufen kennt, weiß, dass man bei den richtigen Lautsprechern auch mit nur 2W lauter als nur Zimmerlautstärke hören kann.
Auf eBay z.B gibt es diese 5298U8 und ihre Hochtöner 1670DU15 immer noch reichlich. Bei der Gehäuseform gibt es verschiedene Ansätze. Von Open Buffle bis zur Resonanzbox "Cello". Ich habe mich an den Bassreflexgehäusen von Götz Wilimzig und seinem Buch "Höchstempfindlich" orientiert, das in verschiedenen Internetbeiträgen auszugsweise zitiert wird und eine Gehäusegrösse von 40...50 Litern empfiehlt.
Meine äusseren Abmessungen sind: 33cm Breite, 47cm Höhe und 33cm Tiefe, das einen Innenraum von ca 49 Litern ergibt. Das ganze aus 21mm Birkensperrholz vom Hornbach-Zuschnitt für die Front. 18mm für Boden, Deckel und Rückwand. Und nur 9mm für die beiden Seitenwände, um nach dem Prinzip der englischen Studiolautsprecher dadurch mehr Bassenergie zu bekommen. Eine Möbeltischlerei in meiner Nähe hat in die zwei Frontseiten eine 18cm Kreisöffnung für die Bass-mitteltöner, 10cm für den Hochtöner und 18mm oberhalb des unteren Randes eine 26cm × 3,0cm breite Öffnung für den Bassreflexkanal gesägt. Dieser ist von mir mit 9mm Sperrholzbrettern ca 8cm tief gemacht worden. Die dünnen Seitenwände sind noch zusätzlich mit einer passend zurechtgeschnittenen Teppichbodenfliese von innen beklebt. Rückwand und Deckel mit Noppenschaum. Die Lautsprecher sind von innen mit Holzschrauben verschraubt und mit Nagellack gesichert. Die äusseren Kanten der Lautsprecheröffnungen vorher exponential rund gefeilt.
Wer den Klang der Lautsprecher kennt, oder sich den Frequenzgang auf einer offenen Schallwand ansieht (z.B. auf http://www.troelsgravesen.dk/greencones.htm ), weiß, dass die Impulsspitzen um 4kHz bei hohen Frauenstimmen zu Verzerrungen führen können. Dieses Problem beseitigt man am besten, indem man zusätzlich zu einer etwas teureren 0,45mH AWG16 Wachs-Kupferfolienspule, die im Signalweg liegt, davor einen Saugkreis gegen Masse mit einer 0,47mH Luftspule, einem 3,3uF Kondensator und einem 12 Ohm Widerstand in Reihe schaltet. Der Hochtöner hat zur Trennung lediglich einen 2,7uF Mundorf M'cap Evo Oil - Kondensator davor.
Da meine Ausgangsübertrager der Endstufen nur einen 8-Ohm Abgriff haben, die Saba aber eher bei 5 Ohm liegen, habe ich aus Sicherheitsgründen gegenüber meiner Röhren noch für die beiden Chassis jeweils einen 2,2 Ohm Vorwiderstand in Reihe geschaltet, auch wenn mir das ein bisschen Empfindlichkeit raubt.
Die Wiedergabe von Mikrodetails im Mittelton gegenüber anderen Lautsprechern ist schon beeindruckend. Dass diese Lautsprecher aber keine Basswunder sind, ist auf Grund der harten Aufhängung von vornherein klar. Aber um zu der durchaus befriedigenden Bassleistung in kleineren Räumen ein bisschen mehr Tiefgang zu bekommen, habe ich mir auf dem eBay - Gebrauchtmarkt für wenig Geld noch einen Subwoofer dazu gekauft.
Da ich meine Boxen unbehandelt gelassen habe und sie mit dem Birkensperrholz relativ hell sind, passte optisch nach meiner Meinung am besten ein JBL SUB 138 dazu. Das funktioniert auch mit Van den Hul Verkabelung auf Lautsprecherständern ganz hervorragend. Immerhin haben diese Lautsprecher zwei Bowers &Wilkins DM-601 S2, zwei KS-Kuecke Prisma A-400 und selbst zwei nagelneue Tannoy Revolution XT 6F "nach Hause geschickt". Und das nicht nur wegen Mangels an Empfindlichkeit. Das will schon was heißen.....
ENDE
PS: Ich muss an dieser Stelle eine Erfahrung erwähnen zum Thema: "Keine Lautsprecher unter 90dB"
Als ich meine älteren selbstgebauten TL 90 Transmissionline mit Wavecor Breitbänder FR090WA01 und erstem Sperrkreis aus Hobby Hifi 3/2012 an meine EL84 SE - Endstufen anschloss, war ich überrascht, wie laut und klar sie klangen. Vor allem ist der Bass hörenswert. Grundsätzlich ist diese Paarung mit 8 Ohm Ausgangsübertrageranschluss und 4 Ohm Lautsprecherboxen nicht von vornherein zu empfehlen. Da ich aber keinen Kathodenwiderstand, sondern eine Konstantstromquelle im Kathodenkreis habe und somit der veränderte Widerstand der Primärwicklung des Ausgangsübertrager keinen Einfluss auf Anoden- und Kathodenstrom hat, funktioniert diese Paarung mit den "85dB" - Lautsprechern super - gut....
http://www.single-ended.com/Lagarto/el84se_diy.htm
HIGH END AUDIO ist eine meiner großen Leidenschaften. Auf diesem Gebiet geht es aber leider kaum ohne Fotos. Und wenn man wie ich gelegentlich solche Geräte auch noch selbst baut, sind Schaltbilder fast zwingend notwendig. In diesem Blog verzichte ich aber komplett auf das hochladen von Fotos (ist mir ganz ehrlich gesagt zu kompliziert); ich aber trotzdem hier einen Beitrag zu dem Thema bringen möchte, versuche ich jetzt hier ausschließlich mit dem geschriebenen Wort einen Baubericht meiner zwei Kompaktlautsprecher, die mit 2 Bass - Mitteltönern und 2 Hochtönern der berühmten "SABA GREENCONE" - Chassis bestückt sind.
Zuvor eine kurze Auflistung von Teilen meiner Anlage: Mein Glanzstück ist ein Clone des renommierten "Bryston BP-26" Vorverstärker mit einem separatem Netzteilgehäuse und einer Platine von eBay. Transistorenempfehlungen dazu gibt es unter anderem bei http://www.theslowdiyer.wordpress.com/?s=Bryston+Clone bei den Kommentaren. Dieser Vorverstärker speist zwei EL84 - SINGLE ENDED - MONOBLÖCKE. Da ich für ein gutes Impulsverhalten zwei Monoblöcke für möglichst kurze Lautsprecherleitungen haben wollte, die sowenig Strom verbrauchen wie nur irgendwie möglich (2× 25W), habe ich, inspiriert durch N.Pass's "ZEN - Projekte", auf eine Röhrentreiberstufe verzichtet und statt dessen zwei Lundahl LL-1922 Transformatoren mit einem 1 : 8 Übersetzungsverhältnis verbaut.
Das Signal kommt also symetrisch vom Vorverstärker an den XLR - Eingang auf den Übertrager. Wird achtfach verstärkt, sekundär abgegriffen und über einen 0,22uF Mundorf M'cap ZN Kondensator und an einem 750k Gitterableitwiderstand und, gegen HF-Schwingungen, an einem 47p Kondensator vorbei über einen 100 Ohm Vishay RN65 Widerstand direkt auf das Steuergitter der inzwischen gegen die bessere NOS Langlebe-Version getauschte E84L von Siemens gegeben.
Deren Kathodenstrom mit einer LM317 Konstantstromquelle und einem 34,8 Ohm Widerstand auf ca 36mA eingestellt ist. Zusätzlich noch mit einem Nichicon Muse Elko von 470uF. Anode und Schirmgitter, das einen 120 Ohm/3W Widerstand für Triodenbetrieb hat, liegen an der 3,5k Primärwiklung des Ausgangsübertrager. Das ist alles. Rückkopplung gibt es keine.
Natürlich ist die 300V Anodenspannungsstabilisierung mit einem IRF840 und einer für Hochspannung modifizierten elektronischen Brummsiebung mit einem bei Reichelt erhältlichem MJE350 und einem MPSA44 nach Thomas Schaerer ein wenig aufwendiger. Netztrafo noch und ein bzw zwei Gehäuse. Eingeschaltet werden die Endstufen jeweils über eine 12V-Verbindung und Relais sobald der Vorverstärker gestartet wird.
Diese Endstufen mit ihren maximal 5W Ausgangsleistung, in meiner Schaltungsvariante sind es aber wohl eher nur 2W, brauchen logischerweise möglichst empfindliche Lautsprecher. Mit Lautsprechern unter 90dB sollte man es mit so einer Endstufe erst gar nicht probieren. Daher bot es sich an, die im Netz viel besprochenen und zum Teil hoch gelobten "SABA GREENCONE" - Lautsprecher aus der Röhrenradiozeit der 50/60iger Jahre für ein Lautsprecher - Projekt zu verwenden. Mit ihren rund 95dB Schalldruck genau das richtige für meine Endstufen. Und wer Röhrenendstufen kennt, weiß, dass man bei den richtigen Lautsprechern auch mit nur 2W lauter als nur Zimmerlautstärke hören kann.
Auf eBay z.B gibt es diese 5298U8 und ihre Hochtöner 1670DU15 immer noch reichlich. Bei der Gehäuseform gibt es verschiedene Ansätze. Von Open Buffle bis zur Resonanzbox "Cello". Ich habe mich an den Bassreflexgehäusen von Götz Wilimzig und seinem Buch "Höchstempfindlich" orientiert, das in verschiedenen Internetbeiträgen auszugsweise zitiert wird und eine Gehäusegrösse von 40...50 Litern empfiehlt.
Meine äusseren Abmessungen sind: 33cm Breite, 47cm Höhe und 33cm Tiefe, das einen Innenraum von ca 49 Litern ergibt. Das ganze aus 21mm Birkensperrholz vom Hornbach-Zuschnitt für die Front. 18mm für Boden, Deckel und Rückwand. Und nur 9mm für die beiden Seitenwände, um nach dem Prinzip der englischen Studiolautsprecher dadurch mehr Bassenergie zu bekommen. Eine Möbeltischlerei in meiner Nähe hat in die zwei Frontseiten eine 18cm Kreisöffnung für die Bass-mitteltöner, 10cm für den Hochtöner und 18mm oberhalb des unteren Randes eine 26cm × 3,0cm breite Öffnung für den Bassreflexkanal gesägt. Dieser ist von mir mit 9mm Sperrholzbrettern ca 8cm tief gemacht worden. Die dünnen Seitenwände sind noch zusätzlich mit einer passend zurechtgeschnittenen Teppichbodenfliese von innen beklebt. Rückwand und Deckel mit Noppenschaum. Die Lautsprecher sind von innen mit Holzschrauben verschraubt und mit Nagellack gesichert. Die äusseren Kanten der Lautsprecheröffnungen vorher exponential rund gefeilt.
Wer den Klang der Lautsprecher kennt, oder sich den Frequenzgang auf einer offenen Schallwand ansieht (z.B. auf http://www.troelsgravesen.dk/greencones.htm ), weiß, dass die Impulsspitzen um 4kHz bei hohen Frauenstimmen zu Verzerrungen führen können. Dieses Problem beseitigt man am besten, indem man zusätzlich zu einer etwas teureren 0,45mH AWG16 Wachs-Kupferfolienspule, die im Signalweg liegt, davor einen Saugkreis gegen Masse mit einer 0,47mH Luftspule, einem 3,3uF Kondensator und einem 12 Ohm Widerstand in Reihe schaltet. Der Hochtöner hat zur Trennung lediglich einen 2,7uF Mundorf M'cap Evo Oil - Kondensator davor.
Da meine Ausgangsübertrager der Endstufen nur einen 8-Ohm Abgriff haben, die Saba aber eher bei 5 Ohm liegen, habe ich aus Sicherheitsgründen gegenüber meiner Röhren noch für die beiden Chassis jeweils einen 2,2 Ohm Vorwiderstand in Reihe geschaltet, auch wenn mir das ein bisschen Empfindlichkeit raubt.
Die Wiedergabe von Mikrodetails im Mittelton gegenüber anderen Lautsprechern ist schon beeindruckend. Dass diese Lautsprecher aber keine Basswunder sind, ist auf Grund der harten Aufhängung von vornherein klar. Aber um zu der durchaus befriedigenden Bassleistung in kleineren Räumen ein bisschen mehr Tiefgang zu bekommen, habe ich mir auf dem eBay - Gebrauchtmarkt für wenig Geld noch einen Subwoofer dazu gekauft.
Da ich meine Boxen unbehandelt gelassen habe und sie mit dem Birkensperrholz relativ hell sind, passte optisch nach meiner Meinung am besten ein JBL SUB 138 dazu. Das funktioniert auch mit Van den Hul Verkabelung auf Lautsprecherständern ganz hervorragend. Immerhin haben diese Lautsprecher zwei Bowers &Wilkins DM-601 S2, zwei KS-Kuecke Prisma A-400 und selbst zwei nagelneue Tannoy Revolution XT 6F "nach Hause geschickt". Und das nicht nur wegen Mangels an Empfindlichkeit. Das will schon was heißen.....
ENDE
PS: Ich muss an dieser Stelle eine Erfahrung erwähnen zum Thema: "Keine Lautsprecher unter 90dB"
Als ich meine älteren selbstgebauten TL 90 Transmissionline mit Wavecor Breitbänder FR090WA01 und erstem Sperrkreis aus Hobby Hifi 3/2012 an meine EL84 SE - Endstufen anschloss, war ich überrascht, wie laut und klar sie klangen. Vor allem ist der Bass hörenswert. Grundsätzlich ist diese Paarung mit 8 Ohm Ausgangsübertrageranschluss und 4 Ohm Lautsprecherboxen nicht von vornherein zu empfehlen. Da ich aber keinen Kathodenwiderstand, sondern eine Konstantstromquelle im Kathodenkreis habe und somit der veränderte Widerstand der Primärwicklung des Ausgangsübertrager keinen Einfluss auf Anoden- und Kathodenstrom hat, funktioniert diese Paarung mit den "85dB" - Lautsprechern super - gut....
http://www.single-ended.com/Lagarto/el84se_diy.htm